Mahr | Rauheitsmesstechnik

Die ISO 21920 in der Praxis

Marketing Team
Normenreihe ISO 21920

Vor rund zwei Jahren wurde die Normenreihe ISO 21920 veröffentlicht, die die vorherigen ISO-Normen zur „Oberflächenbeschaffenheit Profil“ zusammengefasst und aktualisiert hat. Mahr hat mit Heinz-Joachim Kedziora, Leiter Entwicklung Oberflächenmesstechnik, einen der Projektleiter gestellt.

Weil die bisherigen Standards teilweise nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprachen, war eine Beschreibung der Oberflächenbeschaffenheit am gefertigten Bauteil nicht immer eindeutig möglich – „etwa bei neuen Produktionsverfahren wie der Additiven Fertigung“, wie Kedziora erklärt: „Sie stellen andere Herausforderungen an das Messen als die gewohnten, abtragenden Verfahren. Deshalb wurde nach rund 40 Jahren eine neue Profil-Norm nötig.“ Ergebnis: Die ISO 21920 hat bisherige Normen wie die ISO 3274, 4287, 4288, 13565 oder die 1302 abgelöst.
Die Normenreihe besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beschäftigt sich mit den Zeichnungseintragungen und legt die Regeln für die Angabe der profilhaften Oberflächenbeschaffenheit fest. Der zweite Teil setzt den Fokus auf die Kenngrößen und definiert die Terminologie sowie die Begriffe und Parameter für die Bestimmung der Oberflächenbeschaffenheit nach dem Tastschnittverfahren. Teil 3 fokussiert abschließend auf die Messbedingungen durch die Festlegung eines vollständigen Spezifikationsoperators für die Oberflächenbeschaffenheit durch Profilverfahren.

Änderungen in der Praxis
Insgesamt haben alle Teams bei der Normierung einen großen Wert auf Kontinuität gelegt. Schwachstellen der alten Norm, unsaubere Definitionen oder nicht mehr praktikable Parameter sind entfallen“, so Projektleiter Kedziora, der im Laufe der Normierung zunächst für den ersten, später auch für den dritten Teil der international gültigen Normenreihe verantwortlich zeichnete. Wie er betont, wurde dort, wo die alte Norm vernünftige Ergebnisse lieferte, nichts verändert. Dort hingegen, wo die alte Norm unscharf war, ist die neue Vorschrift nun eindeutiger. Als Beispiel führt er Filtereinstellungen an, die zuvor abhängig vom Werkstück waren. Vormessungen wären notwendig gewesen, die aber eigentlich niemand ausgeführt hat. „Jetzt bestimmt also nicht mehr das Werkstück die Filtereinstellung, sondern die entsprechende Zeichnung. Außerdem bieten die neuen Profilnormen erweiterte Möglichkeiten von funktionsrelevanten Produktspezifikationen.“

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