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Wenn der Messplatz zum Messobjekt kommt

| Marketing Team
Mahr-Messvorrichtung fĂŒr große Bauteile

Rauheitsmessungen an großen Bauteilen sind meist nur mit großem Aufwand und umstĂ€ndlich durchzufĂŒhren. Mit mobilen MessplĂ€tzen und maßgeschneiderten Konstruktionen von Mahr gelingen sichere Messungen auch an großen Messobjekten und in komplexen Messpositionen.

KurbelgehĂ€use von Notstromaggregaten, Baumaschinen oder Schiffsmotoren: Große Bauteile sind oftmals zu mĂ€chtig oder zu schwer, um sie auf stationĂ€ren RauheitsmessplĂ€tzen prĂŒfen zu können. Und so verhĂ€lt es sich bei diesen Bauteilen wie mit dem Berg und dem Propheten: Der Messplatz kommt zum Messobjekt, wenn es anders nicht gelingt. Aus diesem Grund werden Rauheitsmessungen an Jumbobauteilen mit mobiler Messtechnik durchgefĂŒhrt. Dabei wird das mobile RauheitsmessgerĂ€t oder das mobile VorschubgerĂ€t mit dem eingebauten Rauheitstaster von Hand auf die zu prĂŒfende Messstelle sicher, schnell und prĂ€zise positioniert.

Fehlmessungen vermeiden
„Messungen auf grĂ¶ĂŸeren, ebenen FlĂ€chen sind relativ einfach zu bewerkstelligen“, erklĂ€rt Karl-Josef Gödecke vom Mahr-ServiceCenter und verantwortlich fĂŒr die Anwendungstechnik in Bereich OberflĂ€che. „Sie erfordern vom Bediener nur geringes Geschick. Die Wiederholbarkeit dieser Messungen schwankt jedoch relativ stark, weil der Bediener nur nach Augenmaß auf die Messstelle positionieren kann.“ Bei Rauheitsmessungen an schrĂ€gen oder senkrechten Stellen sowie bei Überkopfmessungen ist es jedoch notwendig, dass der Bediener wĂ€hrend der Messung das VorschubgerĂ€t auf der zu prĂŒfenden OberflĂ€che festhĂ€lt, um Fehlmessungen zu vermeiden.

ZuverlÀssige Ergebnisse durch Fixieren
Mit dem Einsatz von geeigneten Messvorrichtungen bzw. MessaufsĂ€tzen lassen sich diese Probleme vermeiden. Sie dienen dazu, das VorschubgerĂ€t wĂ€hrend der Messung auf dem PrĂŒfling zu fixieren und somit zuverlĂ€ssige Messergebnisse zu erhalten. „Sind in der PrĂŒfvorschrift bzw. in der Zeichnung die Messorte fest definiert, lĂ€sst sich das mobile RauheitsmessgerĂ€t mit Hilfe einer Skala oder einer Markierung auf die jeweilige Messposition einstellen, um es zu fixieren. Ist nur eine Position in der Zeichnung festgelegt, so kann eine starre Vorrichtung fĂŒr das VorschubgerĂ€t fĂŒr dieses Merkmal verwendet werden“, erklĂ€rt der Messexperte. Die folgenden Beispiele zeigen verschiedene Messlösungen an großen und komplexen Bauteilen auf:

 

Beispiel 1: Rauheitsmessung von VentilfĂŒhrungen
Das RauheitshandmessgerĂ€t, das aus dem VorschubgerĂ€t MarSurf SD 26, dem Grundaufbau und dem Zentriervorsatz besteht, lassen sich Rauheiten von VentilfĂŒhrungen messen. Der Zentriervorsatz dient hierbei als Tastarmschutz, wobei der stirnseitige Anschlag die Tiefe des Messortes definiert. Auf diese Weise lĂ€sst sich die Messstelle schnell und zuverlĂ€ssig erreichen. Gestartet wird die Messung mit der grĂŒnen Starttaste am GerĂ€t.

Beispiel 2: Rauheitsmessung in Zylinderbohrungen
Um Rauheitsmessungen in Zylindern durchzufĂŒhren, konstruiert Mahr auf Wunsch spezielle Aufnahmevorrichtungen fĂŒr die MessgerĂ€te, die sich nach dem automatischen Antasten in der Tiefe exakt in Position bringen lassen. So lĂ€sst sich beispielsweise das RauheitsmessgerĂ€t mit Hilfe von zylindrischen StĂ€ben, die in die Gewindebohrungen fĂŒr den Zylinderkopf geschraubt werden, parallel zur Zylinderachse fĂŒhren.
Das MessgerĂ€t wird mit den Klemmschrauben in der gewĂŒnschten Höhe fixiert. Markierungen auf den vertikalen StĂ€ben zeigen die jeweilige Messposition an. Die Messung erfolgt somit in der definierten Tiefe und mit fixiertem RauheitsmessgerĂ€t.

Beispiel 3: Rauheitsmessung an der Planseite des Kurbelwellenlagers
Um die Planseite von Kurbelwellenlagern zu messen, wird ein speziell konstruierter Messaufsatz mit einem VorschubgerĂ€t wie beispielsweise dem MarSurf SD26 in das WerkstĂŒck eingehĂ€ngt und fixiert. Die Handkurbel sorgt fĂŒr die richtige Messhöhe.

Beispiel 4: Rauheitsmessung an Kurbelwellenlagern mit Handmessdorn
Um die Rauheiten einzelner Kurbelwellenlagerstellen zu messen, ist ein Handmessdorn – wie beispielsweise der MarSurf MCR 1 – bestens geeignet. Dieser lĂ€sst sich auf das zu messende Lager positionieren, indem der Anschlagring auf die entsprechende Markierung geschoben und fixiert wird. Anschließend wird der Handmessdorn bis zum Anschlag positioniert, die pneumatische Entriegelung deaktiviert, um den Dorn zu zentrieren und zu fixieren. Das integrierte VorschubgerĂ€t tastet die Lagerstelle automatisch an und fĂŒhrt die Messung durch. Im Messdorn ist der Taster beim Positionieren vor Kollisionen geschĂŒtzt. FĂŒr Nockenwellenlager lĂ€sst sich der Handmessdorn entsprechend dimensionieren.

Rauheitsmessungen an großen KurbelgehĂ€usen
Durch die Verwendung von speziell konstruierten Messdornen und MessaufsĂ€tzen ist es möglich, Rauheitsmessungen auch an sehr großen und schwer zugĂ€nglichen Messorten einfach, schnell und reproduzierbar durchzufĂŒhren. Beim gleichzeitigen Anschluss von bis zu 16 VorschubgerĂ€ten des MarSurf SD 26 an einem PC-basierten Messplatz wie dem MarSurf XR 1 sind RauheitsprĂŒfungen in der Fertigung praxisgerecht, zuverlĂ€ssig und kostengĂŒnstig realisierbar.

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